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I N H A L T
  Shakti Gawain, "Stell dir vor"        E.F. Freitag/C. Zacharias, "Die Macht Ihrer Gedanken"  
Was ist kreatives Visualisieren? Die Macht unserer Gedanken
DAS PHYSISCHE UNIVERSUM IST ENERGIE So arbeitet unser Unterbewusstsein
ENERGIE IST MAGNETISCH  
ZUERST DIE IDEE, DANN DIE FORM  
DAS GESETZ DER AUSSTRAHLUNG UND ANZIEHUNG  
WIE DU KREATIVES VISUALISIEREN ANWENDEN KANNST  
Eine einfache Übung des kreativen Visualisierens  
 

aus: Shakti Gawain, "Stell dir vor", Kreativ visualisieren, Rowohlt TB, Hamburg, 1990

Was ist kreatives Visualisieren?

Kreatives Visualisieren ist eine Methode, deine Vorstellungskraft zu nutzen, um das zu verwirklichen, was du in deinem Leben willst. Es handelt sich beim kreativen Visualisieren keineswegs um etwas Neues, Fremdartiges oder Ungewöhnliches. Du wendest es bereits täglich an, ja in jeder Minute. Es ist deine natürliche Kraft der Vorstellung, die schöpferische Ur-Energie des Universums, die du ständig benutzt, ob nun bewusst oder unbewusst.

In der Vergangenheit haben viele von uns die Kraft des kreativen Visualisierens verhältnismäßig unbewusst eingesetzt. Aufgrund unserer eigenen tiefsitzenden negativen Einstellungen zum Leben haben wir automatisch und unbewusst erwartet und uns vorgestellt, dass Mangel, Begrenztheit, Schwierigkeiten und Probleme einfach unser Los im Leben sind. Bis zu einem gewissen Grad haben wir uns das alles selbst geschaffen.

Dieses Buch will zeigen, wie du deine natürliche schöpferische Phantasie in wachsendem Maß als Methode unbewusst nutzen kannst, um das zu erschaffen, was du wirklich willst - Liebe, Erfüllung, Freude, befriedigende Beziehungen, lohnende Arbeit, Selbstverwirklichung, Gesundheit, Schönheit, Wohlstand, inneren Frieden und Harmonie ... was auch immer dein Herz begehrt. Kreatives Visualisieren gibt uns die Möglichkeit, an uns selbst zu erfahren, wie gut und wohltätig das Leben von Natur aus ist.

Phantasie ist die Fähigkeit, eine Idee oder ein Bild geistig entstehen zu lassen. Beim kreativen Visualisieren benutzt du deine Vorstellungskraft (Phantasie), um ein klares Bild von etwas zu erzeugen, dessen Manifestation du dir wünschst. Konzentriere dich immer wieder auf eine Idee oder ein Bild. Setze so lange positive Energie ein, bis dein Wunsch objektive Wirklichkeit geworden ist ... mit anderen Worten, bis du tatsächlich das «Vorgestellte» erreicht hast.

Dein Ziel kann auf jeder Ebene liegen - der körperlichen, emotionalen, geistigen oder spirituellen. Du magst dir vorstellen, eine neue Wohnung, eine neue Arbeitsstelle oder eine schöne Beziehung zu haben, dass du dich ruhig und heiter fühlst oder vielleicht über ein besseres Gedächtnis und eine gesteigerte Lernfähigkeit verfügst. Du könntest dir auch vorstellen, wie du eine schwierige Situation mühelos meisterst, oder du siehst dich selbst einfach als strahlendes Wesen, voller Licht und Liebe. Du kannst auf jeder Ebene arbeiten, und es werden sich immer Erfolge einstellen ... durch Erfahrung wirst du Bilder und Techniken finden, die optimal für dich sind.

Nehmen wir folgendes Beispiel: Du hast Schwierigkeiten, mit jemandem zurechtzukommen, willst aber mit dieser Person eine harmonische Beziehung aufbauen.

Du entspannst dich tief, fühlst dich ruhig und meditativ und stellst dir vor, wie ihr beide in einer offenen, ehrlichen und harmonischen Weise miteinander umgeht und kommuniziert. Lass innerlich das Gefühl zu, dass dein geistiges Bild möglich ist und es jetzt schon Wirklichkeit sein könnte.

Wiederhole diese kurze, einfache Übung mehrmals, vielleicht zwei- oder dreimal täglich oder wann immer du willst. Wenn du es mit deinem Wunsch und deiner Absicht ernst meinst und du für eine Veränderung wirklich offen bist, wirst du bald merken, dass die Beziehung einfacher und fließender und die andere Person offenbar angenehmer wird und du mit ihr leichter kommunizieren kannst. Schließlich wirst du feststellen, dass sich das Problem von selbst löst, und zwar zum Wohle aller Beteiligten.

Ich möchte darauf hinweisen, dass diese Methode nicht dazu benutzt werden kann, das Verhalten anderer zu «kontrollieren» oder sie zu veranlassen, etwas gegen ihren Willen zu tun. Wir können aber damit unsere inneren Barrieren wegräumen, die uns den Zugang zu natürlicher Harmonie und Selbstverwirklichung verwehren; jedem Menschen steht dieser Weg offen.

Um schöpferisches Visualisieren anwenden zu können, brauchst du nicht an irgendeine metaphysische oder spirituelle Idee zu glauben, wenngleich du bereit sein musst, bestimmte Idealvorstellungen für möglich zu halten. Du musst nicht an irgendeine Kraft «glauben», die außerhalb von dir ist.

Notwendig ist jedoch das Verlangen, deine Kenntnisse und Erfahrungen zu erweitern und zu bereichern, und dein Geist muss offen genug sein, etwas Neues mit einer positiven Einstellung zu versuchen.

Mach dich mit den Grundsätzen des kreativen Visualisierens vertraut, probiere die Techniken mit offenem Geist und offenem Herzen aus und urteile dann selbst, ob sie für dich von Nutzen sind.

Sollte es so sein, dann fahre fort, sie anzuwenden und weiterzuentwickeln, und bald werden die Veränderungen in dir selbst und in deinem Leben wahrscheinlich deine kühnsten Erwartunguen übertreffen ...

Kreatives Visualisieren ist magisch im wahrsten und höchsten Sinn des Wortes. Dazu gehört, dass du die Naturgesetze, die unser Universum regieren, verstehst, beachtest und lernst, diese Gesetze auf eine bewusste und schöpferische Art zu nutzen.

Wenn du noch nie eine prachtvolle Blume oder einen herrlichen Sonnenuntergang gesehen hast und jemand würde sie dir beschreiben, könntest du beide als Wunder betrachten (was sie ja auch sind!). Erst wenn du selbst Sonnenuntergänge gesehen hast und anfängst, die Naturgesetze zu erfassen, die dabei wirksam sind, wirst du zu verstehen beginnen, wie sie entstehen, was dabei abläuft, und alles wird dir natürlich und nicht besonders geheimnisvoll vorkommen.

Beim kreativen Visualisieren ist es genauso. Was zunächst für die sehr beschränkte Art von Bildung, die unser rationaler Verstand genossen hat, höchst erstaunlich und unmöglich erscheinen mag, wird vollkommen verständlich, wenn wir in diesem Zusammenhang etwas über unsere grundlegenden Denkmuster erfahren und daran arbeiten.

Sobald du so verfährst, wirst du in deinem Leben geradezu Wunder bewirken ... ja!

Wie kreatives Visualisieren wirkt

Um zu verstehen, wie kreatives Visualisieren wirkt, ist es hilfreich, sich einige Prinzipien anzusehen, die in einer Wechselbeziehung zueinander stehen:

DAS PHYSISCHE UNIVERSUM IST ENERGIE

Die Welt der Wissenschaft beginnt allmählich zu entdecken, was metaphysische und spirituelle Lehrer schon seit Jahrhunderten wissen. Unser physisches Universum ist in Wirklichkeit gar nicht aus irgendeiner «Materie» zusammengesetzt; es besteht im wesentlichen aus einer Art Kraft oder Geist (Essenz), die wir Energie nennen können.

Die Dinge erscheinen fest und voneinander getrennt auf der Ebene, auf der sie unsere Sinnesorgane normalerweise wahrnehmen. Auf feinstofflicheren Ebenen jedoch, etwa auf der atomaren und subatomaren, wird scheinbar feste Materie zu immer kleiner werdenden Teilchen innerhalb jeweils anderer Teilchen, und am Ende stellt sich heraus, dass es sich um reine Energie handelt.

Physikalisch gesehen sind wir Energie, und alles in uns und um uns herum besteht aus Energie. Wir sind alle Bestandteil eines großen Energiefeldes. Dinge, die wir als fest und voneinander getrennt wahrnehmen, sind in Wirklichkeit nur verschiedene Formen unserer essentiellen Energie, die allem gemeinsam ist. Wir sind alle eins, und das ist sogar wörtlich und physikalisch gemeint.

Die Energie schwingt mit unterschiedlich hoher Geschwindigkeit und ist deshalb auch von unterschiedlicher Qualität, feiner oder dichter. Gedanken sind eine relativ feine, leichte Form von Energie und daher sehr schnell und leicht zu ändern. Materie ist eine relativ dichte, kompakte Energie und bewegt und verändert sich aus diesem Grund langsamer. Ferner bestehen bei den verschiedenen Materieformen große Unterschiede. Lebendes Fleisch ist verhältnismäßig fein, verändert sich schnell und reagiert leicht auf viele Einflüsse. Felsgestein hat eine viel dichtere Form, seine Veränderung dauert länger, und es ist schwieriger, eine chemische Reaktion auszulösen. Dennoch wird sogar ein Felsen am Ende verändert, etwa durch die feine, leichte Energie des Wassers. Alle Energieformen stehen in wechselseitiger Beziehung zueinander und können gegenseitig aufeinander einwirken.

ENERGIE IST MAGNETISCH

Ein Gesetz der Energie ist folgendes: Energie einer bestimmten Qualität oder Schwingung hat die Neigung, Energie einer ähnlichen Qualität und Schwingung anzuziehen.

Gedanken und Gefühle haben ihre eigene magnetische Energie; diese zieht ähnliche Energie an. Wir können zum Beispiel die Wirksamkeit dieses Prinzips erkennen, wenn wir «zufällig» jemandem begegnen, an den wir gerade gedacht haben oder «rein zufällig» ein Buch in die Hand bekommen, das genau die Information enthält, die wir in diesem Moment benötigen.

ZUERST DIE IDEE, DANN DIE FORM

Gedanken sind eine schnelle, leichte, bewegliche Form von Energie. Sie manifestieren sich augenblicklich, im Gegensatz zu dichteren Formen, wie etwa Materie.

Wir erschaffen etwas immer zuerst in gedanklicher Form. Der Manifestation geht immer ein Gedanke oder eine Idee voraus. «Ich denke, ich mache das Mittagessen», ist die Idee, welche der Zubereitung einer Mahlzeit vorausgeht. Der Gedanke «Ich möchte ein neues Kleid», ist da, bevor wir zum Einkaufen gehen; «Ich brauche einen Arbeitsplatz», ist da, bevor wir einen finden.

Ein Künstler hat zuerst eine Idee oder eine Inspiration, und dann schafft er ein Gemälde. Ein Baumeister hat zuerst einen Plan, und dann baut er ein Haus.

Die Idee ist wie ein Plan; sie erschafft ein Bild von der Form. Dieses Bild magnetisiert physikalische Energie und bringt sie dazu, in jene Form zu fließen, die sich schließlich auf der physischen Ebene manifestiert.

Derselbe Grundsatz gilt, selbst wenn wir äußerlich nichts tun, um unsere Ideen zu verwirklichen. Wenn du einfach nur eine Idee oder einen Gedanken hast und in deinem Kopf behältst - so ist das eine Energie, die dazu tendiert, die dazugehörige Form auf der materiellen Ebene anzuziehen und zu erschaffen. Wenn du dauernd an Krankheit denkst, wirst du schließlich krank werden; wenn du wirklich daran glaubst, dass du schön bist, dann bist du es auch.

DAS GESETZ DER AUSSTRAHLUNG UND ANZIEHUNG

Dies ist der Grundsatz, dass alles, was du auch in das Universum hinausgibst, auf dich zurückkommen wird. «Was du säst, wirst du ernten. »

In der Praxis bedeutet das folgendes: Wir ziehen immer dasjenige im Leben an, worüber wir am meisten nachdenken, woran wir am stärksten glauben, was wir ganz tief in uns erwarten und/ oder was wir uns am lebhaftesten vorstellen.

Wenn wir negativ und furchtsam, unsicher und ängstlich sind, werden wir dazu neigen, gerade jene Erfahrungen, Situationen oder Menschen anzuziehen, die wir zu vermeiden suchen. Wenn wir eine von Grund auf positive Einstellung haben, wenn wir Freude, Befriedigung und Glückseligkeit erwarten und uns diese Seelenzustände vorstellen, dann werden wir Menschen, Situationen und Ereignisse anziehen oder so gestalten, dass sie mit unseren positiven Erwartungen übereinstimmen. Je mehr positive Energie wir aufbringen, uns das vorzustellen, was wir wollen, desto mehr fängt es an, sich in unserem Leben zu manifestieren.

WIE DU KREATIVES VISUALISIEREN ANWENDEN KANNST

Der Prozess der Veränderung geschieht nicht auf einer oberflächlichen Ebene, etwa durch bloßes «positives Denken». Es geht dabei auch darum, unsere innersten Grundeinstellungen zum Leben zu erforschen, zu entdecken und zu ändern. Deshalb kann es zu einem tiefen und bedeutsamen Wachstumsprozess kommen, wenn wir lernen, schöpferisches Visualisieren anzuwenden. Im Laufe dieses Prozesses entdecken wir oft, wie wir uns aufgrund unserer Ängste und negativen Gedanken selbst zurücknehmen und den Weg zur Zufriedenheit und Erfüllung im Leben versperren. Wenn wir das einmal klar erkannt haben, können wir uns durch kreatives Visualisieren von dieser einengenden Haltung befreien und finden so zu unserem natürlichen Zustand der Glückseligkeit, Erfüllung und Liebe ...

Zunächst machst du wohl Visualisierungsübungen zu bestimmten Zeiten und möchtest damit bestimmte Ziele erreichen. Wenn dir schöpferisches Visualisieren immer mehr zur Gewohnheit wird und du anfängst, den Ergebnissen zu trauen, die es dir bringen kann, wirst du feststellen, dass es zu einem festen Bestandteil bei deinen Denkabläufen wird. Es stellt sich ein Bewusstseinszustand ein, in dem du erkennst, dass du selbst ständig der Schöpfer deines Lebens bist und sonst niemand.

Das ist der Punkt, um den es letztendlich beim kreativen Visualisieren geht - jeden Augenblick unseres Lebens zu einem Augenblick einer phantastischen Schöpfung zu machen und wie selbstverständlich das beste, schönste und glücklichste Leben zu wählen, das wir uns vorstellen können ...

Eine einfache Übung des kreativen Visualisierens

Hier ist eine Grundübung des kreativen Visualisierens:

Denke zuerst an etwas, das du gerne haben möchtest. Wähle für diese Übung etwas Einfaches aus, das dir leicht erreichbar erscheint. Es kann ein Gegenstand sein, den du gerne haben möchtest, ein Ereignis, das du dir wünschst, eine Situation, in der du dich gerne wiederfinden würdest oder irgendein Umstand in deinem Leben, den du positiv verändern willst.
Nimm eine bequeme Haltung ein. Du kannst sitzen oder liegen, an einem ruhigen Ort, wo du nicht gestört wirst. Entspanne dich völlig. Denk dir nacheinander jeden einzelnen Muskel entspannt, lass jede Anspannung aus deinem Körper entweichen.

Beginne bei den Zehen, und wandere hinauf bis zur Kopfhaut. Atme tief und langsam vom Bauch aus. Zähle langsam von 10 bis 1. Fühle, wie du mit jeder Zahl entspannter wirst.

Du fühlst dich jetzt tief entspannt ... fang an, deinen Wunsch möglichst genau zu visualisieren. Ist es ein Gegenstand, so stell dir vor, wie du ihn gebrauchst, bewunderst, genießt und ihn Freunden zeigst. Ist es eine Situation oder ein Ereignis, dann steil dir vor, dass alles genauso geschieht, wie es deinen Wünschen entspricht. Du kannst dir ausmalen, was wohl die Leute dazu sagen würden; oder an bestimmte Einzelheiten denken, die das Ganze für dich wirklicher machen.

Geh in dieser Vorstellung auf ... nur kurz oder ein paar Minuten lang - ganz wie du willst. Hab Spaß dabei. Es sollte eine Erfahrung sein, die du total genießt, wie ein Kind, das sich in einem Wachtraum ausmalt, was es zu seinem Geburtstag möchte.

Bleib noch ein wenig in deiner Vorstellung oder deinem Bild und sag innerlich bewusst «ja» dazu (laut oder still, was dir lieber ist), etwa so: «Ich verbringe hier ein wunderbares Wochenende in den Bergen. Was für ein schöner Urlaub. »
oder «Ich habe nun eine wunderbare, glückliche Beziehung mit ...Wir lernen wirklich, uns zu verstehen. »

Diese positiven Aussagen, die man Affirmationen nennt, sind ein sehr wichtiger Bestandteil des kreativen Visualisierens. Wir werden uns später noch ausführlicher damit beschäftigen.

Mach es dir zur Gewohnheit, nach jedem Visualisieren zu bekräftigen: «Dies oder etwas Besseres manifestiert sich nun für mich auf völlig befriedigende und harmonische Weise, zum Wohl aller Beteiligten. »

Damit hältst du dich offen für etwas anderes oder sogar Besseres als deine ursprüngliche Vision und du wirst daran erinnert, dass diese Übung nur gelingt, wenn das Wohl aller sichergestellt ist.

Wenn Zweifel auftauchen und dein Verstand «nein» sagen will, wehre dich nicht dagegen oder versuche nicht, diese Reaktion gar nicht erst aufkommen zu lassen. Das würde sie eher nur noch verstärken. Lass sie einfach durch dein Bewusstsein ziehen, und wende dich wieder deinen eigenen positiven Aussagen und Bildern zu.

Mach diese Übung nur so lange, wie du sie genießen kannst und interessant findest. Das können 5 Minuten oder eine halbe Stunde sein. Mach sie jeden Tag oder so oft du kannst.

Diese Grundübung ist, wie du siehst, relativ einfach. Um daraus jedoch echten Nutzen ziehen zu können, musst du dich im Allgemeinen etwas eingehender damit beschäftigen.(S. 17 - 27)


 

aus: E: F. Freitag/ C. Zacharias, "Die Macht Ihrer Gedanken", Goldmann Verlag, 1992, S. 18-25

Die Macht unserer Gedanken

Du glaubst nicht, was »wahr« ist, sondern was du glaubst, wird dadurch für dich wahr. Dein Intellekt wirkt in mehrfacher Funktion, er ist zum Beispiel der Filter, durch den du die Welt erkennst. je nach Machtbefugnis wird der Verstand dir, eine verstandesgemäße Darstellung des Lebens anbieten oder, falls deine Intuition, deine Spiritualität mitangehört werden, kann sich in einigen Grenzbereichen eine transzendente Weltschau einstellen.

Du erfährst von deiner äußeren Welt nur, was den Filter der Ratio von innen nach außen passieren konnte und dann als Reflexion zu dir zurückkehrt. Du erkennst im Äußeren an Werten nur, was an geistigen Werten in dir seine Entsprechung hat. Du kannst also in der äußeren Welt lediglich jene Dinge materialisieren, die in dir bereits an geistigen Potentialen vorhanden sind. Fachlich ausgedrückt heißt das: Du musst in dir das geistige Äquivalent zu deinen materiellen Wünschen haben. Gewissermaßen projizierst du Inneres (Geistiges) auf die Leinwand des Raumes (Materialisation). Geist ist immer die vorrangige Wirklichkeit. 

Die Bibel verleiht der Stimme des Geistes das Wort, wenn es heißt: »Es gibt keine Manifestation denn durch mich.« Was hingegen letztlich »Geist« ist, entzieht sich weitgehend unserem Verständnis. Wenn er der letzte Hintergrund, sozusagen die hintergründigste Ursache ist, so müssen wir diese Annahme einfach akzeptieren. Es ist wohl noch zu früh, sich über die Beschaffenheit der »Realität« ein Urteil zu bilden. Wie auch immer dir die Realität erfassbar ist, ist abhängig von den Mitteln, mit denen du sie zu erfassen suchst. Je weniger du rational suchst, desto besser lernst du das zunächst Irrationale zu verstehen, richtiger ausgedrückt, zu erfahren. Lerne intuitiv - nicht über den Verstand - zu verstehen. Dein rationales Wissen wird mit seiner Zunahme auch gleichzeitig dein Nichtwissen vermehren. Und Hindernis zwischen dir und deinen anderen Dimensionen sein.

Auf der Suche nach Erkenntnis ist der effektivste Weg, sich leer zu machen. Alles, was sich vor dem Leersein befindet, verstellt den Weg, den Blick auf das, was ist. Alles, was an Informationen vorhanden ist, wird zur Projektion herangezogen und verzerrt deine Objektivität ins Subjektive.

Ein anderer Begriff, der Verstehen des Geistigen zur Folge haben kann, ist Bewusstsein. Geist und Bewusstsein sind miteinander verwandte Größen. Eine Eigenschaft von Bewusstsein ist, dass es unabhängig von Materie existiert. Es kann wohl mit ihr in Wechselwirkung treten, dennoch muss es als eigenständige Realität bezeichnet werden. Materie wird vom Geist-Bewusstsein benutzt zur Aktion im physikalischen Raum-Zeit-Gefüge. Vielleicht liegt im Wort "Bewusstsein" die größte Annäherung an den wahren Hintergrund von allem, was existiert. Vielleicht ist es die einzige Realität.

So arbeitet unser Unterbewusstsein

Positives Denken ist eine tief von innen kommende Lebensanschauung, die sich jeder, der bereit und offen dafür ist, erarbeiten kann.
Nichts in unserem Leben passiert, ohne dass wir dafür die Weichen gestellt haben. Das bedeutet wiederum, dass wir für unser Handeln verantwortlich sind. Wie aber entstehen diese Verbindungen? Wo wir doch so leicht geneigt sind, unsere Misserfolge »Zufällen«, »Umständen« oder einfach dem »Schicksal« anzulasten. Wenn du aber erst einmal erkannt hast, dass alle Probleme von dir ausgehen und deshalb auch wieder zu dir zurückkehren, so hast du bereits einen Schritt in Richtung Positives Denken gemacht.

All die Ursachen für unser Verhalten, für unsere Gewohnheiten, für die »Zufälle« sind in unserem Unterbewusstsein zu suchen. Direkt beschreiben können wir das Unterbewusstsein nicht, weil wir vom Verstand her keine vergleichbare Größe haben. Stell es dir als etwas vor, das nicht räumlich, nicht zeitlich orientiert ist, das nicht materiell existiert. Stell es dir vor wie einen Gedanken, der zwar nicht fassbar, greifbar, aber dennoch vorhanden ist.

Das Unterbewusstsein hat niemals begonnen zu sein, es wird niemals aufhören zu sein.

 

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