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 Bewerbung und Psychologie
BEWERBUNGS-STRATEGIE 

Das Problemfeld "Bewerbung" ist ohne die damit verbundenen psychologischen Aspekte nicht erfolgreich zu bewältigen.
Von der Selbsterkenntnis des einzelnen Menschen über psychologische Gesichtspunkte beim richtigen Verstehen einer Stellenanzeige bis hin zu der eigentlichen Bewerbung mit Vorstellungsgespräch und möglichem Abschluss in Form eines Arbeitsvertrages gilt es vielfältige Überlegungen anzustellen, bei denen psychologische Kenntnisse sehr vorteilhaft sind!

Sieben Beiträge von
Claus Peter Müller-Thurau
aus: "Die Welt" online
  Marketing in eigener Sache:
So managen Sie Ihre Chancen
  Manchmal sind Stellenangebote
wie ein Brief mit sieben Siegeln
  Erst die Softskills zeigen,
was ein Bewerber wirklich wert ist
  Wer mehr als drei Mark Porto braucht,
hat etwas falsch gemacht
  Absagen geben wichtige Hinweise
  Wer sich vorbereitet,
braucht Psycho-Tests nicht zu fürchten
  Der Arbeitsvertrag kann einiges verderben

Marketing in eigener Sache:
So managen Sie Ihre Chancen

"Wer bist du? Was kannst du?" Berufseinsteiger, aber auch -umsteiger und -wiedereinsteiger werden sinngemäß mit diesen Fragen konfrontiert, und nicht wenige fühlen sich wie in einem Verhör. Wird der Daumen nach oben oder nach unten zeigen? Es geht immerhin um die persönliche Existenz, die nun einmal vorrangig über den Beruf definiert wird.

Wer sich beruflich erstmalig oder neu positionieren möchte, muss - das wissen wir nicht erst seit Boris Becker - "mental gut drauf sein". Für Jobsuchende heißt dies, sich als Anbieter von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnissen zu begreifen und entsprechend zu verhalten. Oder anders: Die Zusage ist kein hoheitlicher Akt oder gar Gnadenerweis, sondern die erhoffte Lösung eines innerbetrieblichen Personalproblems.

Um es auf den Punkt zu bringen:

Wenn eine Bewerbungsaktion schief gegangen ist, gibt es also überhaupt keinen Grund, sich wie ein geprügelter Hund vom Hof zu schleichen. Stattdessen gibt es viele gute Gründe dafür, die eigene Strategie bei der Jobsuche und ihre konsequente Umsetzung zu überdenken.

Was kann ich? Was will ich? Die heute in der BERUFSWELT beginnende Serie soll Ihnen helfen, Ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten erfolgreich zu vermarkten. Dazu braucht man zunächst einmal einige Leitgedanken, an denen sich alle weiteren Maßnahmen orientieren können - alles andere wäre Flickschusterei. Hier also die klassischen Grundregeln für jedes Marketing und damit auch für die eigene beruflich vorteilhafte Positionierung im Markt:

Wer diese drei Grundregeln erfolgreicher Kommunikation berücksichtigt - sie gehen übrigens auf die Jesuiten zurück - kann nichts falsch machen. In den folgenden Beiträgen geht es darum, diese bei der Bewerbung um eine neue Aufgabe gekonnt umzusetzen.

 

Manchmal sind Stellenangebote wie ein Brief mit sieben Siegeln

Der klassische Weg zum ersten oder neuen Job geht über das Stellenangebot einer Tageszeitung - gedruckt und bisweilen auch zusätzlich über das Internet abrufbar. Was viele Bewerberinnen und Bewerber nicht wissen: Eine Insertion kann locker 1000 Mark kosten. Kein Wunder also, dass sich Personalexperten bei der Formulierung von Stellenangeboten sehr viel Mühe geben.

Für Jobsuchende bedeutet dies, Stellenanzeigen gründlich zu lesen. Was sagt der Anzeigentext über das Unternehmen, die Aufgabe und vor allem über das Anforderungsprofil aus? Worauf kommt es eigentlich an? Wer diese Fragen falsch beantwortet, kann sich auch nicht "richtig" bewerben.

Hinsichtlich der gewünschten formellen Qualifikationen - technische Ausbildung, Bilanzbuchhalter, wirtschaftswissenschaftliches Studium etc. - ist das ja noch recht einfach. Man weiß, welche Zeugnisse und Zertifikate gefordert sind. Schwieriger wird es schon, wenn man etwa auf die folgende Formulierung trifft, die aus einem Stellenangebot an eine/n PR-Assistenten/-in stammt: "Sie haben Ihr Studium abgeschlossen, sind fit in Englisch und am Computer und sind an Sport, Musik und Kultur interessiert."

Wer ist hier eingeladen, eine Bewerbung abzuschicken? Natürlich zunächst all jene, die einen akademischen Abschluss und die entsprechenden Englisch- und Computerkenntnisse nachweisen können. Davon gibt es allerdings in unseren Tagen nicht wenige, und deshalb hat die besten Chancen, wer bereits in den Bewerbungsunterlagen ein überdurchschnittliches Interesse an Sport, Musik und Kultur zu vermitteln vermag.

Die folgenden drei Formulierungen aus Stellenangeboten geben Bewerberinnen und Bewerbern eine besondere Denkaufgabe auf und sind geeignet, sich für die Kernaussagen zu sensibilisiern.

Hinderlich auf dem Weg zum neuen Job ist aber auf jeden Fall die nur oberflächliche Lektüre eines Stellenangebotes, auf das man reagieren möchte.

 

Erst die Softskills zeigen, was ein Bewerber wirklich wert ist  

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